Rezept Gulasch vom Wildschwein

Ein klassisches Gulasch finde ich einfach lecker. Am lästigsten ist da noch das viele Zwiebel schneiden unter Tränen. Aber auch da mache ich es mir inzwischen einfacher, sodass kaum noch Tränen fliessen. Ich nehme die grossen Gemüsezwiebeln und schneide diese relativ grob. So bin ich mit dem schneiden relativ schnell fertig und Tränen gibt es kaum. Wichtig ist dabei ein scharfes Küchenmesser. Zum einen lässt sich damit besser und schneller schneiden. Zum anderen tritt weniger Zwiebelsaft aus, welcher bzw. dessen Verflüchtigung zu Tränenfluss führen kann.

Rindergulasch kennt wohl jeder. Mit Hirschfleisch habe ich es auch schon ausprobiert. Schmeckt genauso gut. An den letzten Weihnachtsfeiertagen wollten wir es uns einfach machen. Warum nicht bereits an Heiligabend ein Gulasch zubereiten und dieses am ersten und zweiten Feiertag nur noch aufwärmen? Bekanntlich schmeckt aufgewärmtes Gulasch meist besser als am Vortag. Logisch, die Aromen werden durch konzentriert. Gesagt, getan.

Zeitaufwand:

Vorbeitung ca. 30 – 50 Minuten. Schmorzeit etwa 3 1/2 bis 4 h

Zutaten für zwei Personen als Hauptgericht:

  • 500g Wildschwein-Gulasch oder Ragout (Wade oder Schulter)
  • 400g grosse weisse Zwiebeln
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1-2 Esslöffel Butterschmalz
  • 1 Esslöffel Tomatenmark
  • 1-2 Esslöffel Weissweinessig
  • 25g edeslsüsses Paprikapulver
  • 200 ml Wildfond
  • 1 Lorbeerblatt
  • Salz und Pfeffer

Bei meinem Metzger gibt es bereits fertig geschnittes Gulasch. Öfter auch vom Reh, Hirsch oder Wildschwein. Hat das euer Metzger nicht, das Fleisch einfach in grosszügige Würfel schneiden. Nicht zu klein, da bei der langen Schmorzeit sonst nur noch kleine Stück übrig bleiben.

Man nimmt für ein Gulasch etwas fetthaltigeres Fleisch aus der Wade oder der Schulter, damit es nicht zu trocken wird! Zudem wird das Fett an die spätere Sauce abgegeben und ist Geschmacksträger.

Zutaten für Wildgulasch
Zutaten für Wildgulasch

Den Backofen auf 160 Grad vorheizen. Die Zwiebeln und der Knoblauch werden geschält und anschliessend in Würfel geschnitten. Am besten nimmt man die grossen Gemüsezwiebeln und schneidet eher grobe Würfel. In einem Bräter wird das Butterschmalz erhitzt. Danach werden darin die Zwiebel angedünstet. Den Knoblauch dazu geben. Mit den Zwiebeln weiterdünsten bis diese goldbraun geschmort sind. Das kann durchaus eine halbe Stunde dauern. Dabei werden die Zwiebeln immer wieder gewendet.

Solange die Zwiebeln schmoren bereitet man die anderen Zutaten vor. Tomatenmark, Weissweinessig, Paprikapulver und Wildfond werden in einer Schüssel zu einer glatten leicht flüssigen Paste verrührt. Sobald die Zwiebeln braun geschmort sind, wird die Paprika-Fond-Paste über die Zwiebel-Knoblauch-Masse gegeben und gut miteinander vermengt. Das geschnittene Fleisch und das Lorbeerblatt dazu geben und alles gut miteinander verrühren.

Gulasch vom Wildschwein
Gulasch vom Wildschwein

Deckel auf den Bräter und für 3 bis 4 Stunden in den Backofen bei mittlerer Hitze. Wenn das Fleisch weich und zart geschmort worden ist, wird mit Salz und Pfeffer abggeschmeckt fertig. Zumindest bei mir. Wenn die Zwiebeln grob geschnitten worden sind, kann es sein das einige noch nicht verkocht sind. Ich mag es noch etwas Zwiebeln unter dem Fleisch zu haben. Wer es feiner mag, kann die Fleischstücke entnehmen und die Sauce mit einem Pürierstab pürieren.

Varianten:
Wer sein Gulasch schärfer möchte, schmeckt zum Schluss mit Cheyenne, Chili oder Tobasco ab. Man kann aber auch zu Beginn einen Teil des edelsüssen Paprika durch schärferen Paprika austauschen oder ergänzen. Einfach ausprobieren.

Mit Wildschweinfleisch habe ich vor diesem Rezept regelmässig zähes Fleisch beim Gulasch oder Ragout bekommen. Mit Rindfleisch reicht eine Schmorzeit von zwei bis zweieinhalb Stunden. Rehfleisch kann bei zwei bis drei Stunden geschmort werden. Hirschfleisch braucht etwa drei Stunden zum schmoren.

Die Wildschweine in Europa ernähren sich heute oft von Landwirtschaftlichen Produkten. So auch häufig von Futtermais, der vor über 40 Jahren noch kaum in Europa angebaut wurde. Leider hat dieser Überfluss auch Nachteile auf die Fleischqualität. Das Wildschweinfleisch bekommt man nur sehr schwer mürbe. Ich habe viele Rezepte ausprobiert und bei diesem hat es mit vier Stunden Schmorzeit endlich geklappt. Zartes mürbes Wildschweinfleisch als Gulasch. Bei kleineren Fleischstücken sind aber auch kürzere Zeiten möglich.

2 Comments

  1. Kai 16. Oktober 2015
  2. Bernd Schmidt 16. Oktober 2015

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