Kochbuch: Vegan for fit von Attila Hildmann

Attila Hildmann ist für Veganer und Vegetarier so etwas wie Jamie Oliver. Durch einige Fernsehauftritte bei Stefan Raab und anderen Sendungen ist sein Bekanntheitsgrad spürbar gestiegen. Seine veganen Kochbücher sind oft die meistverkauften in diesem Genre. Was bedeutet überhaupt vegan? Es ist schwierig in wenigen Worten den Sinn von vegan auszudrücken. Bei der veganen Ernährung verzichtet man konsequent auf alle tierischen Produkte. Eier und Milchprodukte sind auch tabu.

Veganer sind durch ihre Ernährung und Lebenseinstellung sozusagen automatisch auch Tierschützer. Umweltschützer sind sie nebenbei auch. Wer heute 1 Kg Fleisch im Supermarkt kauft fördert weiterhin den Treibhauseffekt auf unserer Erde. Für 1 Kg Fleisch werden ca. 16 Kg Futtermittel benötigt. Ein knappe Milliarde Menschen auf unserer Erde hungern.

Die 16 Kg Futtermittel sind ein Durschnittswert. Je nach Tier und Futterart kursieren hier auch ganz andere Zahlen bzw. der Anteil an Soja oder Getreide ist rech unterschiedlich. Alle Futtermittel werden allerdings in mehrfacher Menge benötigt. Futtermais wird in großen Mengen in Brasilien und Argentinien angebaut. Dafür mussten bereits große Flächen an Urwald weichen. Dieser Futtermais wird überwiegend nach Deutschland geliefert. Damit das Fleisch im Supermarkt weiterhin billig bleibt. Übrigens handelt es sich meist um Gen-Mais! Es gibt in der EU keine Kennzeichnungspflicht für Fleisch von Tieren, welche mit Gen-Mais gemästet wurden.

Wären alle Menschen Veganer, hätten alle Menschen genügend zum Essen. Nebenbei würde sich der Treibhaus-Effekt stark abschwächen, da die Widerkäuer die CO² Werte weltweit spürbar erhöhen. Das sind nur ein paar der vielen Gründe warum manche Menschen vegan leben. Ich bin kein Veganer. Auch kein Vegetarier. Ich war neugierg wie man ohne tierische Produkte etwas lecker zubereiten kann.

Vegan for Fun
Vegan for Fun

Das Buch gibt es auch als eBook. Das eBook kostet weniger als die Hälfte vom Printwerk. Knapp 10 € (Stand: 9/2014). Der Autor Attila Hildmann beschreibt zu Beginn seine Sichte der veganen Weltanschauung. Er ist kein extremer Veganer. Er findet es auch gut, wenn andere Menschen auch mal einen Tag in der Woche etwas veganes essen. Damit kann man als Verbraucher durchaus schon indirekten Einfluss auf die Umwelt nehmen.

Für mich war das Thema absolutes Neuland. Vegan? Ohne tierische Produkte? Wie soll das gehen? Für den Einstieg eignet sich dieses Buch hervorragend. Die Rezepte hat der Autor in zehn Jahren selber ausgetüftelt. Bevor es mit den Rezpten los geht, werden erst mal die möglichen Lebensmittel, welche die Basis sein können erläutert. Welche Küchengeräte die Zubereitung effektiv ermöglichen. Und wo man weiterführende Infos im Internet über Vegan findet.

Ich habe gleich das erste Rezept im Buch als mein erstes bewusste veganes Gericht zubereitet. Attilas Spaghetti mit Tofu-Bolognese. Bolognese ohne Hackfleisch? Ja. Geht prima mit Tofu. Für mich war Tofu bisher eine geschmacksneutrale Masse. Das ist aber das tolle am Tofu! Der Tofu wird mit einer Gabel zerdrückt bis er körnig ist. Er sieht dann wie weißes Hackfleisch aus 😉

Danach anbraten und mit verschiedenen Zutaten schmoren und aromatisieren. Ähnlich wie bei einer Hackfleisch-Bolognese.  Aber ich möchte hier nicht das ganze Rezept verraten. Es hat sehr gut geschmeckt. Viel besser als ich befürchtet habe.Das zweite Rezept waren rote Bratkartoffeln. In der Zubereitung nichts spektakuläres. Halt Bratkartoffeln. Allerdings ist Butter ja nicht erlaubt. Aber da gibt es ja Olivenöl oder andere pflanzlichen Öle. Tomatenmark bringt die rote Farbe und die Zwiebeln und frischen Kräuter Aroma und weitere Nährstoffe.

Kurz gesagt, die Rezepte sind einfach zum nachkochen und die von mir getesten haben alle sehr lecker geschmeckt. Vegane Küche ist mit etwas Grundwissen nicht schwieriger als normale Küche. Das Kochbuch ist für Neugierige und Einsteiger in die vegane Küche genau richtig. Grundinformationen und Bezugsmöglichkeiten der Produkte inklusive. Ich werde wahrscheinlich kein Veganer werden. Da ich sowieso schon wenig Fleisch esse. Auf Grund der Anregungen in den Rezepten, werde ich dennoch ein bis zweimal die Woche auch mal etwas veganes kochen.

Leave a Reply