Als wir kurz vor Weihnachten unsere Lebensmitteleinkäufe machten, entdeckte ich an der umfangreichen Käsetheke unseres Lieblings-Lebensmittel-Ladens die Belper Knolle. Irgendwie habe ich den Namen schon einmal gehört? Ratter, ratter .. ach ne, gelesen hatte ich davon. Im Buch Who the f*** ist Heidi? von Sarah Krobath wurde diese Käseknolle beschrieben. Sarah war bei Jumi in der Schweiz sozusagen Käse-Praktikantin und hat die Jumi-Käse in London auf dem Markt verkauft. Über diese Erlebnisse berichtet sie lustig ironisch und heiter in diesem Büchlein. Ein sehr unterhaltsames Buch. Nebenbei lernt man noch einiges über einige schweizer Käse-Sorten.
Aber kommen wir zum Rezept zurück. Spontan haben wir aus Neugier eine Knolle gekauft. Dabei wusste ich überhaupt nicht was ich damit machen würde? 70g Käse. Und welch Überraschung. Hart ist er auch noch. Also erst einmal gegoogelt. Da gab es auch gleich viele Informationen über die Käseknolle. Noch schnell nach Rezepten gesucht. Am häufigsten fand ich Rezepte mit Pasta. Da ich gerade viel mit Risotto ausprobiere wollte ich eher ein Reisgericht mit der Knolle machen. Ich habe keines gefunden. Also war Freestyle-Kochen angesagt. Ist ja Hartkäse den man reiben bzw. hobeln kann. Das müsste ja dann mit einem Risotto-Grundgericht funktionieren?
Manche Köche behaupten, daß ein Risotto schwierig zu kochen sei. Das wundert mich schon. Ich habe in den letzten Monaten und Jahren verschiedene Rezepte ausprobiert. Keines war so richtig gut wie mein jetziges Grundrezept. Einige Rezepte hatten gute Ansätze. Diese habe ich übernommen und zu meinem jetzigen Risotto-Grundrezept kombiniert.
Zeitaufwand:
ca. 15-30 Minuten.
Zutaten für 2 Personen als Vorspeise:
- 1 Schalotte
- 30 g Butter
- 400 ml Gemüsebrühe
- 100 ml trockener Sekt
- 200 g Risotto-Reis Vialone Nano
- 1/2 Belper Knolle
Die Gemüsebrühe wird in einem separaten Topf erwärmt. Das ist wichtig, da kalte Brühe die klebrige Stärke des Risotto abschrecken würde. Dann würde er nicht so schön schlunzig werden. Danach die Schalotte in kleine Würfel schneiden und in der erhitzten Butter anschwitzen bis sie glasig sind. Die Schalotten nicht braun werden lassen. Den Risotto dazu geben und mit den Zwiebeln umrühren bis auch der Reis glasig geworden ist.
Danach wird mit dem Sekt abgelöscht. Einkochen lassen und dabei immer wieder umrühren. Sobald die Konsistenz dicker wird, kommt etwas von der erwärmten Gemüsebrühe dazu. Wieder einkochen lassen und immer wieder umrühren. Das macht man so oft bis der Risotto weich gekocht ist und ganz leichten Biss im Kern hat. Das nennt man al Dente.
Nun kommen noch zwei kalte Stück Butter in den Risotto. Den Risotto kann man bereits vom Herd nehmen. Die Belper Knolle wird mit einer Käsereibe über den Risotte gerieben. Immer wieder verührern, damit sich alle Zutaten vermischen. Risotto auf vorgewärmten Tellern anrichten und die Belper Knolle darüber hobeln. Fertig.
Wer es sehr würzig mag, nimmt etwa 3/4 der Belper Knolle. Durch den Pfeffer bekommt das Gericht ganz schön Power bzw. Schärfe. Ein halbe Knolle würde ich da als Mittelmaß in der Schärfe bezeichnen. Der Käse schmilzt durch die Hitze des Risotto.
Drei Faktoren sind wichtig für ein gutes Risotto:
- Den Reis immer umrühren
- Sehr guten Reis – die italienische Sorte Vialone Nano schmeckt mir am besten. Es lohnt sich.
- trockener Sekt, statt Weißwein. Der Sekt gibt dem Reis eine leicht säuerlicher Geschmacksnote und Spritzigkeit
Ein einfaches Gericht mit sehr guten Zutaten.
Ein echter Schmackofatz!